Die biologische Wertigkeit von Eiweißpulver ist ein entscheidendes Qualitätsmerkmal bei der Auswahl des richtigen Eiweißpulvers. Sie ist ein Maß dafür, wie effizient das Nahrungsprotein in körpereigenes Protein umgewandelt werden kann. Je ähnlicher das aufgenommene Eiweiß dem Körpereiweiß in seiner Aminosäurezusammensetzung ist, desto höher die Wertigkeit und um so weniger Eiweiß wird für den Erhalt bzw. den Aufbau des Körpers benötigt.
Eiprotein wurde dabei willkürlich auf den Wert 100 gesetzt, weil man früher glaubte, es sei das hochwertigste. Heute weiß man, dass andere Proteine, z.B. Molkenprotein (Wertigkeit 104-110) noch hochwertiger sind. Durch geschickte Kombination von verschieden Eiweißen lassen sich sogar noch höhere Wertigkeiten erreichen (z.B. hat ein Gemisch von 36% und 64% Kartoffel die Wertigkeit von 136). Wer also Eiweispulver kauft, sollte sich nicht mit weniger als 80 zufrieden geben (mehr ist natürlich besser). Hier wird auch deutlich warum man auf kollagenes Eiweiß verzichten sollte, es hat eine Wertigkeit von unter 10.
Wie hängt das jetzt mit der Aminosäurezusammensetzung zusammen?
Der Körper kann kann nicht alle der benötigten Aminosäuren selbst herstellen. Die sogenannten essentiellen Aminosäuren müssen von außen zugeführt werden. Jede einzelne wirkt dabei limitierend. Fehlt eine, dann werden auch die anderen nicht zum Aufbau von körpereigenem Eiweiß verwendet sondern in Fette und Zucker umgewandelt und zur Energiegewinnung genutzt. Der Bedarf an den einzelnen Aminosäuren ist allerdings unterschiedlich. Die WHO gibt für Erwachsene folgende Werte an:
- Isoleucin: 10
- Leucin: 14
- Lysin: 12
- Methionin und Cystein: 13
- Phenylalanin und Tyrosin: 14
- Threonin: 7
- Thyrosin: 3
- Valin: 13
Alle Angaben beziehen sich auf mg pro kg und Tag. Jemand der 70 kg wiegt benötigt also beispielsweise 490 mg Threonin. Die Aminosäuren Methionin und Cystein können ineinander umgewandelt werden, gleiches gilt für Phenylalanin und Tyrosin. Für Kinder sind außerdem noch Histidin und Arginin essentiell.
Auf der Packung eines Eiweißpulvers ist die Aminosäurezusammensetzung angegeben. Man kann also überprüfen, ob das Verhältnis der essentiellen Aminosäuren zueinander stimmt. Also: erst lesen, dann kaufen.
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